Antisemitismusprävention

Im Bereich der Prävention von Antisemitismus fördert das L-DZ mit Mitteln des Landes Niedersachsen und des Bundes mehrere Projekte, die niedersachsenweit umgesetzt werden.

  • Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS Niedersachsen) in Trägerschaft der Amadeu-Antonio-Stiftung übernimmt RIAS das Monitoring von antisemtischen vorfällen auch unterhalb der Schwelle strafrechtlicher Relevanz. Sie stellt die Vergleichbarkeit mit den Entwicklungen in anderen Bundesländern sicher und trägt zur Sichtbarkeit von Antisemitismus zusätzlich zu polizeilichen Statistiken bei. Damit schafft die RIAS Niedersachsen eine wichtige Grundlage für weitere präventive Maßnahmen und bietet niedersächsischen Jüdinnen und Juden ebenso wie der gesamten Bevölkerung ein niedrigschwelliges Angebot zur Meldung entsprechender Vorkommnisse.
  • Der Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden in Niedersachsen K.d.ö.R. setzt ein Projekt zur Stärkung des Dialogs jüdischer und nicht-jüdischer Personen in Niedersachsen um. Das Projekt zielt insbesondere auf die Sichtbarmachung heutigen jüdischen Lebens in Niedersachsen.
  • Der Verein Muslimische Jugendcommunity Osnabrücker Land e.V. setzt eine modularisierte Fortbildungsreihe zum Thema „Antisemitismus als Herausforderung muslimischer Communities“ um. Dabei werden Gelegenheiten zur Begegnung und zur Reflexion geschaffen, um Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Formen des Antisemitismus in den Blick zu nehmen.
  • Die Volkshochschule Celle e.V. setzt in 2023 das Projekt Perspektiven gegen Antisemitismus um: Hierbei geht es um die Entwicklung eines modularisierten und in Kooperation mit der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung (AEWB) und dem Landesverband der VHSen in Niedersachsen zertifizierten Curriculums. Dieses wird im Rahmen eines Train-the-Trainer-Programms mit Teilnehmer*innen aus den Bereichen Erwachsenenbildung, Gedenkstättenarbeit und ggf. schulischer Bildung umgesetzt und resultiert in der Durchführung von Multiplikator*innen-Fortbildungen für Mitarbeiter*innen v.a. des Bereichs öffentliche Verwaltung und ggf. Schule. 
  • ANtisemitismusprävention mit der Niedersächsischen Erwachsenenbildung (ANNE) in Trägerschaft  des Niedersächsischen Bunds für freie Erwachsenenbildung (nbeb) verfolgt das Ziel, breite Teile der Öffentlichkeit in Niedersachsen für einen antisemitismuskritischen Umgang zu sensibilisieren, Antisemitismusprävention zu fördern und Begegnungen mit jüdischer Kultur zu ermöglichen.

    Das Vorhaben umfasst zum einen Schulungen von Multiplikator*innen in Präsenz und online, sowie dreiwöchige Aktionswochen vom 21.10. – 17.11.2024, in denen unterschiedliche Veranstaltungsformate vor Ort  von den Einrichtungen der Erwachsenenbildung umgesetzt werden.  

Darüber hinaus wurde in Zusammenarbeit verschiedener zivilgesellschaftlicher und staatlicher Akteur*innen ein Leitfaden "Erkennen antisemitischer Straftaten" entwickelt: Dieser dient dazu, die Handlungssicherheit von Mitarbeitenden bei Justiz und Polizei, die bisher wenige Berührungspunkte mit dem Thema Antisemitismus hatten, zu stärken. Wesentliches Element ist dabei eine umfangreiche Checkliste, die sich ganz konkret im Arbeitsalltag anwenden lässt. Darüber hinaus erhält der Leitfaden umfangreiche Hintergrundinformationen zum Themenbereich.

 

Das L-DZ hat im Herbst 2020 eine Broschüre zu Antisemitismus in Niedersachsen veröffentlicht. In dieser Broschüre gibt es neben einem Part zu antisemitischen Vorfällen im Land auch Interviews mit den Vorsitzenden zweier jüdischer Landesverbände. Weiterhin werden verschiedene Beratungsprojekte vorgestellt.

 

Abgeschlossene Förderungen:

Im Zeitraum 2020 bis Ende 2021 hat das L-DZ ein Projekt der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten (SNG) in Kooperation mit dem World Jewish Council gefördert: Im Bereich des Fußballs ist eine Auseinandersetzung mit Antisemitismus unter den Fans der großen Profivereine wie auch im Amateurbereich geboten. Die SNG hat Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Antisemitismus im Fußball und Sport vorgelegt und modellhafte Ansätze der Präventionsarbeit an der Schnittstelle von Gedenkstättenarbeit und Fanarbeit entwickelt.

 

Kontakt L-DZ:

Bei Fragen können Sie sich auch an das Landes-Demokratiezentrum wenden:

E-Mail: landes-demokratiezentrum@lprnds.de

Tel.: +49 511 120 8714